Taipeh, die pulsierende Hauptstadt Taiwans, ist eine faszinierende Mischung aus Moderne und Tradition. Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten.
Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Taipei 101, einst das höchste Gebäude der Welt, das mit seiner Bambusrohr-ähnlichen Architektur beeindruckt. Neben modernen Wolkenkratzern gibt es auch historische Tempel wie den Longshan-Tempel, in dem Besucher eine ruhige Atmosphäre genießen können.
Taipeh ist bekannt für seine Nachtmärkte, die eine unglaubliche Vielfalt an Streetfood bieten. Besonders beliebt sind die Shilin- und Raohe-Nachtmärkte, wo man lokale Spezialitäten wie Bubble Tea oder Xiao Long Bao probieren kann.
Die Stadt ist von Natur umgeben – der Yangmingshan-Nationalpark im Norden bietet heiße Quellen und Wanderwege, während die Maokong-Berge für ihre traditionellen Teehäuser bekannt sind.
Die Geschichte Taipehs ist geprägt von Handel, Kolonialherrschaft und kultureller Entwicklung. Ursprünglich war das Gebiet von Taipeh von den Ketagalan, einem indigenen Stamm, bewohnt. Im 17. Jahrhundert errichteten die Spanier und später die Niederländer Handelsstützpunkte in Nordtaiwan, wurden jedoch von chinesischen Truppen vertrieben.
Während der Qing-Dynastie begann die Besiedlung durch Han-Chinesen, und Taipeh entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum. 1875 wurde Taipeh zur Präfektur erklärt, und 1895, nach dem Sieg Japans über China, wurde Taiwan eine japanische Kolonie.
Während der japanischen Kolonialzeit (1895–1945) erlebte Taipeh eine tiefgreifende Transformation. Nach der Annexion Taiwans durch Japan wurde Taipeh zur Hauptstadt der Kolonie und entwickelte sich zu einem Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum.
Die Japaner investierten stark in die Modernisierung der Infrastruktur. Sie bauten Straßen, Eisenbahnen und öffentliche Gebäude, darunter das Präsidentenpalais, das heute noch erhalten ist. Zudem wurde das Gesundheits- und Bildungssystem verbessert, und viele Taiwaner erhielten eine japanische Schulbildung.
Die Kolonialherrschaft war jedoch nicht nur von Fortschritt geprägt. Taiwaner wurden gezwungen, sich der japanischen Kultur anzupassen, und viele traditionelle chinesische Bräuche wurden unterdrückt. Während des Zweiten Weltkriegs mussten zahlreiche Taiwaner in der japanischen Armee dienen.
Interessanterweise empfinden einige ältere Taiwaner eine gewisse Nostalgie für diese Zeit, da die japanische Verwaltung als effizient galt – ein Kontrast zur späteren Kuomintang-Herrschaft. Dennoch bleibt die Kolonialzeit ein umstrittenes Kapitel in der Geschichte Taiwans.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Taiwan wieder an China zurück, doch 1949 floh die Kuomintang-Regierung unter Chiang Kai-shek nach Taiwan und machte Taipeh zur Hauptstadt der Republik China (Taiwan). Seitdem hat sich Taipeh zu einer dynamischen Metropole entwickelt, die Tradition und Moderne vereint.
Tamsui
Tamsui (淡水) ist ein malerischer Küstenbezirk in Neu-Taipeh, Taiwan, der für seine historische Bedeutung, atemberaubenden Sonnenuntergänge und lebendige Atmosphäre bekannt ist. Die Stadt liegt an der Mündung des Tamsui-Flusses und war einst ein bedeutender Hafen für den internationalen Handel.
Einige Highlights von Tamsui:
- Fort San Domingo: Ursprünglich von den Spaniern im Jahr 1629 erbaut, später von den Niederländern und Chinesen übernommen. Heute ein historisches Wahrzeichen.
- Tamsui Old Street: Eine belebte Straße mit traditionellen taiwanischen Snacks, Souvenirs und Straßenkünstlern.
- Fisherman’s Wharf: Ein beliebter Ort für Spaziergänge entlang des Wassers mit Restaurants und einem beeindruckenden Sonnenuntergangspanorama.
Tamsui hat eine reiche Geschichte, die von europäischen und japanischen Einflüssen geprägt wurde.