Japan – Hiroshima

Japan

Die Stadt Hiroshima gehört zwar zu den wohlhabenden und nicht gerade unattraktiven Industriestädten Japans, aber ihre Popularität verdankt sie wohl maßgeblich dem ersten Atombombenabwurf am 6. August 1945. Die Geschichte der Stadt geht auf das Jahr 1589 zurück, als der Feudalfürst Terumoto Mori der Stadt ihren Namen gab und hier seine Burg bauen ließ. Bereits während der Meiji-Restauration wurde es stark in Mitleidenschaft gezogen und nur der Hauptturm und ein paar Tore blieben erhalten. Diese Reste wurden dann von der Atombombe komplett hinweggefegt. 1958 wurde die Burg wieder aufgebaut. Das moderne Wahrzeichen Hiroshimas ist der Genbaku domu, der A-Bomben-Dom. Bevor die Bombe fast direkt über dem Gebäude explodierte, war hier die Industrie- und Handelskammer untergebracht. Die Trümmer mit der nackten Stahlkuppel wurden als Mahnmal stehengelassen. In der Nähe des Genbaku domu befindet sich das Kinder-Friedens-Denkmal, inspiriert von dem Mädchen Sadako Sasaki, das an Leukämie starb. Als die Zehnjährige an den Folgen der radioaktiven Bestrahlung erkrankte, beschloss sie 1000 Kraniche (in Japan ein Zeichen für langes Leben und Glück) zu falten, in der Überzeugung, wenn ihr dies gelänge, würde sie wieder gesund werden. Als sie 644 Kraniche gefaltet hatte, starb sie, aber ihre Schulkameraden falteten die restlichen 356 und seitdem treffen jeden Tag neue Papierkraniche aus allen Teilen Japans ein. Im Friedenspark Heiwa koen befindet sich außerdem das Gedächtnisgrab mit der ewigen Flamme. In einem Steinbehälter liegt eine lange Liste mit den Namen der Toten. Die Flamme soll nicht bis in alle Ewigkeit brenne, sie soll erlöschen, wenn die letzte Atomwaffe vernichtet wurde. Der Gedächtnisturm erinnert an die zum Arbeitsdienst mobilisierten Schüler. Als die Atombombe fiel, befanden sich in der Stadt auch viele Schüler aus Hiroshimas Umgebung, die zu verschiedenen Arbeiten herangezogen wurden, was den hohen Anteil an Kindern unter den Opfern erklärt. Im Friedenspark findet man auch das Atombombenmuseum mit sehr ausführlicher und beeindruckender Dokumentation und Ausstellungsstücken.
Die abgeworfene Atombombe hatte eine Sprengkraft von etwa 15000 Tonnen TNT und zerstörte im Umkreis von 2 km nahezu alle Gebäude. 500 m vom Detonationsort entfernt betrug der Druck der Detonationswelle etwa 15 Tonnen pro Quadratmeter. Innerhalb einer Sekunde hatte der Feuerball einen Umfang von 280 m und erzeugte Temperaturen von 5000 °C. Im Dezember 1945 betrug die Zahl der Opfer dieser Bombe 140000.