Japan – Geschichte Nara

Kaiserin Gemmei (43. Tenno 707-715) ordnete die Verlegung der Residenz nach Heijo-kyo (heutiges Nara) an. Diese nach chinesischem Vorbild errichtete Stadt wurde 710 die erste ständige Hauptstadt Japans. Auf Weisung der Kaiserin entstanden die ältesten erhaltenen Denkmäler der japanischen Literatur, an deren Schaffung Fujiwara no Fuhito entscheidend beteiligt war. Zu den Schriften dieser Zeit gehörten die Chronik (Kojiki, 712) und die Provinzbeschreibungen (Fudoki, 713). Hinzuzufügen sind eine Revision des Taihocodex (718) sowie die erste der offiziellen „Sechs Reichsgeschichten“ (Rikkokushi), die Nihon-shoki. Steigender Wohlstand des höfischen Adels führte zur kulturellen Blüte: Kaiser Shomu (45. Tenno 724-749) errichtete den Tempel Todai-ji mit der großen Buddhastatue (geweiht 752).

Der Einfluss des buddhistischen Klerus auf das politische Geschehen war sehr stark geworden. Dies wurde deutlich am Emporkommen des Priesters Dokyo. Dies war wohl mitentscheidend dafür, dass Kaiser Kammu (50. Tenno 781-806) den Hof aus der Nähe des Geistlichkeit entfernen wollte und eine Verlegung seiner Residenz einleitete. 784 siedelte er nach Nagaoka über, aber schon 793 bereitete der Kaiser eine abermalige Verlegung vor: Beim Dorf Uda sollte die neue Hauptstadt Heian-kyo entstehen.