Japan – Geschichte Yamato

Durch Eroberungszüge wurden die japanischen Teilstaaten um 400 n.Chr. zum Staat Yamato vereinigt, in dem die zusammengefaßten Teilstaaten aber trotz des chinesischen Einflusses ihre alte soziale Struktur behielten, die Organisation des Staates als Verband einiger großer Familien. Zu dieser Zeit kam es auch zu Kämpfen mit dem König von Koguryoo, im Bündnis mit dem koreanischen Königreich Paekche. Japanische Herrscher kontrollierten einige Zeit das Gebiet Mimana im Süden der koreanischen Halbinsel.

Im 5. Jahrhundert hatte man den Gebrauch der chinesischen Schriftzeichen erlernt, die japanischen Chroniken wurden aber erst im 7. Jh. etwas zuverlässiger. Im 6. Jahrhundert kam der Buddhismus über Korea nach Japan. Der König des koreanischen Reiches Paekche sandte eine Buddhastatue und buddhistische Schriften. Da sich diese neue Religion im starken Gegensatz zur einheimischen Religion, dem Schintoismus, befand, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, in deren Folge die Befürworter des Buddhismus die politische Macht innehatten. Die Reformer um Soga no Umako hoben als 33. Tenno Suiko (593-628) auf den Thron, eine Nichte Umako’s, und beriefen den Kronprinzen Shotoku-Taishi zum Regenten. Letzterer förderte den Buddhismus, er gründete den Tempel Horyuji und gilt als Initiator vieler Reformen: die Regierung wurde umgebildet, Verwaltungseinrichtungen geschaffen, die chinesische Zeitrechnung eingeführt, Chroniken angelegt und der Gesandtenaustausch mit China intensiviert. Er gilt auch als der Autor der „Verfassung in 17 Artikeln“ von 604. Nach seinem Tod 626 führten die Gegensätze zwischen seinen Nachkommen und dem Kreis um den nachfolgenden Kaiser Tenji (38. Tenno 661-672) zu einem Staatsstreich, 645 wurden die Angehörigen der Familie Soga erschlagen oder ausgeschalten und die Kaiserin Kogyoku (35. Tenno 642-645) zum Rücktritt veranlasst. Die folgenden Taikareformen führten die Umgestaltungen im Sinne Shotokus fort. Ziel war der Aufbau einer zentralistischen Verwaltung nach chinesischem Vorbild. Der Boden wurde Staatseigentum und konnte daher den Familien periodisch zur Bewirtschaftung zugewiesen werden. Das Recht wurde kodifiziert, das Staatswesen geordnet und vieles mehr. Die Gliederung des Adels erfuhr unter Kaiser Temmu (40. Tenno 672-686) einschneidende Veränderungen. Sein Enkel Mommu (42. Tenno 697-707) brachte diese Reformen in einem System zum Abschluß. Im Taihocodex (701), der in einer kommentierten Variante von 833 fast vollständig erhalten ist, wurden alle öffentlichen und viele private Bereiche geregelt. Maßgeblich an dieser Kodifizierung war auch Fujiwara no Fuhito (659-720) beteiligt, Sohn des Ahnherren der Familie, Fujiware no Kamatari. Die Spitze der Administration bildeten das Großkanzleramt und die acht Ministerien, das Reich war in 66 Provinzen mit 592 Distrikten gegliedert. Der nun gültige Stellenplan für Beamte und Angestellte umfaßte insgesamt mehr als 10.000 Positionen und galt in dieser Form de facto übrigens bis 1870.