Japan – Getränke
Alkoholische Getränke
Japaner trinken sehr gerne Alkohol und im Unterschied zu den meisten anderen asiatischen Ländern frönen Menschen beiderlei Geschlechts diesem feuchtfröhlichen Hobby. In regelmäßigen Abständen betrinkt man sich hemmungslos, vermutlich als Entspannungsmaßnahme gegen die Zwangsjacke des sonst üblichen guten Benehmens, denn schlechtes Benehmen aufgrund von Trunkenheit wird schnell entschuldigt.
Bier
Die bekanntesten Marken sind Asahi, Suntory, Sapporo und Kirin. Bis vor kurzem beherrschten diese fast ausnahmslos den Markt, erst in letzter Zeit wird begonnen, auch lokales Bier zu brauen. Obwohl erst Ende des vergangenen Jahrhunderts eingeführt, ist es inzwischen das Lieblingsgetränk der Japaner und durchweg von guter Qualität, was sie sich sehr gern von Ausländern bestätigen lassen. Die normale Büchse Bier kostet ca. 300 Yen, in den Lokalen beginnt der Preis bei 600 Yen. Importiertes Bier, insbesondere die bekanntesten deutschen Biere, erhält man fast überall.
Sake
Reiswein ist ein typisches japanisches Getränk, das schon seit Jahrhunderten hergestellt wird. Anfänglich war es das Privileg der kaiserlichen Hofbrauereien, später durften auch Tempel und Schreine im ganzen Land sake produzieren. In den letzten Jahren übersteigt der Bierkonsum den von sake, aber sake gehört noch immer zu den Standardgetränken daheim, im Restaurant und in Kneipen. Vor Schreinen oder Tempeln sieht man oft als Opfergaben Kästen voll sake aufgestapelt und bei den meisten Festen und Zeremonien spielt er eine wichtige Rolle.
Es braucht etwa 20 Tage, um aus dem Gemisch von Wasser, Reis und Malz den Reiswein (17 % Alkohol) zu fermentieren. Er wird zum größten Teil gleich nach der Herstellung getrunken, denn man nimmt nicht an, daß er durch Lagerung besser würde. Sake ist in drei Qualitätsstufen auf dem Markt: tokkyu (Spitzenklasse), ikkyu (1. Klasse) und nikyu (2. Klasse). Letzterer wird normalerweise ausgeschenkt. Außerdem gibt es noch ryori-yo, sake zum Kochen, sowie miru, eine sehr süße sake, die beim Zubereiten von Speisen oftmals als Zuckerersatz verwendet wird.
Sake serviert man warm (atsukan) oder kalt (hijyazake) oder im Sommer mit Eis (reishu).
Shochu
Dieser 30prozentige Schnaps wurde während der Edo-Zeit als Desinfektionsmittel verwendet und ist heute ein Modegetränk, welch beachtliche Wandlung ! Man kann ihn als oyuwari (wie Grog) oder als Longdrink chuhai (mit Soda und Zitrone) trinken.
Wein, importierte Spirituosen
Japanische Weine gedeihen z.B. in den Präfekturen Yamanashi und Nagano, in Hokkaido und Tohuku. Durchschnittsweine werden oft mit aus Südafrika oder Osteuropa importierten gepanscht. Die größten Weinhersteller sind Suntory, Manns und Mercian. Import-Weine sind gut erhältlich, allerdings auch von gutem Preis.
Die Preise für importierte Spirituosen sind aufgrund der Nachfrage ins Unendliche gestiegen. Hier zeigt sich, wie die Vorliebe der Japaner für ausländische Marken in klingende Münze umgesetzt wird. Whisky bekommt man fast überall, wo Alkohol ausgeschenkt wird. Man trinkt ihn gewöhnlich mit Wasser (mizuwari) oder mit Eis (onzarokku). Die einheimischen Marken sind von Suntory und von Nikka.
Alkoholfreie Getränke
Kaffee
Kaffee in Japan ist teuer und bitter. Man kann ihn an jeder zweiten Ecke in einem coffee shop trinken, aber günstiger ist es zu einer Fastfood-Kette wie z.B. zu Mister Donut zu gehen. Natürlich kann man sich heißen Kaffee auch aus dem Automaten holen, aber wie trinkt man heißen Kaffee aus der Dose, wo anfassen und wie sich nicht die Lippen verbrühen ??
Bestellt man sich irgendwo einen Kaffee, sollte man unbedingt dazu sagen, daß man einen heißen Kaffee möchte, denn ansonsten bekommt man höchstwahrscheinlich einen auf Eis.
Tee
Grüner Tee (ocha)
Dieser wird als Blatt oder Pulver verkauft, letzteres wird bei der Teezeremonie verwendet.
Grünen Tee gibt es in den folgenden Qualitätsstufen:
- gyokuro: die beste und teuerste,
- sencha: die zweitbeste Qualität,
- shincha: der neue Tee, hergestellt aus den ersten Blättern der Ernte, wird nur im Frühjahr verkauft,
Einen dieser obengenannten Qualitätstees sollte man seinen Gästen anbieten.
- bancha: dieser Tee wird aus den Blättern die für den sencha verwendet werden sollen, aussortiert und wird gewöhnlich zur Mahlzeit und in kleineren japanischen Restaurants getrunken
Andere Teesorten sind:
- gemmaicha: grüner Tee gemischt mit geröstetem Reis, angeblich soll dieser Tee einen nussigen Geschmack haben, ich finde er schmeckt einfach gräßlich
- hojicha: gerösteter grüner Tee, ist weniger bitter als grüner Tee und hat ein etwas rauchiges Aroma
- matcha: das ist ein pulverisierter grüner Tee, der sehr bitter ist und eigentlich nur zur Teezeremonie verwendet wird
Schwarzer Tee (kocha)
Es gibt fast alle bekannten Marken Schwarzen Tees in Japan zu kaufen, er wird aber sehr wenig getrunken.
Chinesischer Tee
Chinesische Teesorten sind zum Beispiel Oolong (uroncha) und Jasmin (jasumincha), die man ebenfalls überall kaufen kann.