Japan – Ise

Jingu (O Ise san)

Der Ise-Schrein in der Mie Präfektur ist der heiligste der Schinto-Schreine in Japan. Er wurde im 4. Jahrhundert gegründet und besteht aus ca. 200 Bauwerken. Diese werden, einem schintoistischen Brauch folgend, aller 20 Jahre neu errichtet. Die jetzigen Schreingebäude stammen aus dem Jahre 1993, der nächste Neuaufbau ist also 2013 fällig. Da die ersten Einflüsse aus China erst im 6. Jahrhundert nach Japan kamen, handelt es sich bei diesen Bauwerken um den klassischen japanischen Baustil.
Als Besucher kann man keines der Gebäude betreten und die meisten von ihnen sind auch von hohen Holzzäunen umgeben. Auch findet man in Japan optisch wesentlich reizvollere Schreine. Hier liegen aber die geistigen Wurzeln Japans und so pilgern jedes Jahr mehr als 6 Millionen Japaner zu dieser Schreinanlage.
Der Komplex ist in den Äußeren Schrein (Geku) und in den Inneren Schrein (Naiku) unterteilt. Beide liegen etwa 6 km voneinander entfernt.

Geku (Äußerer Schrein)

Geku wurde im Jahre 477 als Heiligtum zur Verehrung von Toyouke Omikami, der Göttin der Kleidung, Nahrung und des Haushalts, gegründet, die auch die Sonnengöttin Amaterasu Omikami mit ihren täglichen Speisen versorgt. So finden hier auch zwei mal täglich die heiligen Zeremonien der Nahrungsübergabe statt (Bild rechts).
So wie im Naiku auch, dürfen die inneren Heiligtümer nur vom Kaiser und seinen Gesandten betreten werden, alle anderen Schreingebäude sind ausschließlich den Priestern vorbehalten.
Zum Eingang des Schreins geht man über einen von alten hohen Zedernbäumen gesäumten Weg. Vom Bahnhof Ise aus, ist dieser in 12 min. zu Fuß zu erreichen.

Naiku (Innerer Schrein) Dieser Schrein ist der Sonnengöttin Amaterasu Omikami gewidmet und entstand etwa zur gleichen Zeit wie der Geku. Sie ist die Ahnengöttin der kaiserlichen Familie und Schutzgöttin der japanischen Nation.
Ursprünglich war das Kaiserhaus selber für die Dienste an der Sonnengöttin verantwortlich. Während der Zeit des 10. Kaisers, Sujin Tenno, (1. Jh.) wurde der Heilige Spiegel (siehe Religion – Schintoismus) durch die Kaiserliche Prinzessin Toyosukiirihime no Mikoto nach Kasanuinomura gebracht, um einen würdigen Platz für dessen Aufbewahrung zu finden. Im 26. Jahr der Herrschaft des Kaisers Suinin entschied sie sich für den oberen Lauf des Flusses Isuzu und der Naiku wurde errichtet.
Die Schreinanlage betritt man über die Uji-Brücke. Auch diese wird aller 20 Jahre aus dem Holz der japanischen Zypresse (hinoki) neu aufgebaut. Parallel zur Brücke stehen große Pfeiler im Fluß, um die Brücke selber vor Beschädigungen bei Hochwasser zu schützen. Der Fluß gilt als heilig und die Pilger die über ihn das Heiligtum betreten, werden in Herz und Geist gereinigt.

Das Innere Heiligtum ist von vier Holzzäunen umgeben. Die meisten der Zeremonien (ca. mehr als 1000 im Jahr) finden zwischen der zweiten und dritten Umgrenzung statt. Neben dem Hauptheiligtum, in dem z.B. auch der Heilige Spiegel aufbewahrt wird, gibt es noch etliche weitere Gebäude, wie kaguraden, die Halle der heiligen Musik und des Tanzes, gojoden, für die Nahrungsübergabe-Zeremonie, saikan, die Reinigungshalle und einige mehr.

Kongosho-ji

Nutzt man die Busverbindung vom Schrein in Richtung Toba, fährt man über die Ise-Shima- Skyline Road vorbei am Kongosho Tempel auf dem Berg Asama. Zu dessen Besonderheiten gehören ein Fußabdruck Buddhas und die mit Andenken an Verstorbene behangenen Stelen aus Holz.